Als Vorbereitung und Annäherung für die Zukunft des QuartierAlzette diente die Beantwortung folgender Leitfragen. Diese Fragen wurden in der Entwurfswerkstatt konkretisiert, reflektiert und ergänzt. Die letztendliche Beantwortung erfolgte über die städtebaulich-freiraumplanerischen Leitkonzepte, die während der einwöchigen, kompakten Entwurfswerkstattwoche entwickelt wurden.
Die Strategie des Luxemburger Staates für eine Stärkung des Südens und eines damit einhergehenden, enormen Strukturwandels geht auf: Stück für Stück bieten weitere große und kleine Projekte regionalen Zusammenhalt, unter Herausarbeitung des immensen Potentials der Region und Stärkung seiner Identität als „Südregion“.
Die Konversion des Plangebietes und das zu entwickelnde städtebaulich-freiraumplanerisch Leitkonzept soll Vorbildfunktion übernehmen. Ganz vorne in der übergeordneten Zielsetzung steht ein nachhaltig-innovatives Mobilitätskonzept mit besonderen und in die Zukunft gerichteten Anforderungen, auch als zentraler Beitrag des nationalen Klimaschutzengagements.
Die Nutzungsvielfalt im neuen Stadtquartier soll eine ausgewogene Mischung von Wohnen in vielfältiger Ausprägung, verträglichem und innovativen Gewerbe und Dienstleistungen sowie sozialer Infrastruktur und Nahversorgung umfassen.
Ziel ist es, ein lebendiges Stadtquartier im „menschlichen Maßstab“ zu entwerfen. Die Nutzungen umfassen dabei Wohnen in den unterschiedlichsten Facetten (u.a. auch bezahlbarer Wohnraum), verträgliches und innovatives Gewerbe, Dienstleistungen, moderne und zeitgemäße Arbeitswelten sowie soziale Infrastruktur.
Die Qualitäten der öffentlichen Räume und deren Vernetzungen werden das zentrale Element im neuen Stadtquartier und die Adressbildung, Aufenthaltsqualität und Identität positiv beeinflussen. Möglichst frühzeitig müssen hier erkennbare Qualitäten geschaffen werden.
Der sichtbare Erhalt von Elementen der Industriekultur prägt heute weite Teile der Region und ist ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der regionalen Identität.
Die Alzette ist mit der Entwicklung und der Industrialisierung der Südregion eng verbunden. Eine Rückgewinnung von Qualitäten des „Wassers in der Stadt“ ist eine der zentralen Zielsetzungen für das Plangebiet „Esch – Schifflange“. Beide Wasserläufe Dipbach und Alzette bieten das Potential einer freiraumplanerischen Inszenierung und einer landschaftsökologischen Verbesserung.
Das Plangebiet ist nur etwa 300 m von den ersten Gebäuden der Innenstadt Esch-sur-Alzette und nur 800 m von den ersten „Ausläufern“ des kleinen Zentrums Schifflange entfernt und muss deshalb insbesondere gut verzahnt werden.
Die Entwicklungsgesellschaft Agora ist darauf angewiesen, Teilabschnitte möglichst kurzfristig für eine Vermarktung aufzubereiten, wenn die städtebauliche Gesamtkonzeption dies ermöglicht und erste Erschließungs- und Baugrundaufbereitungsmaßnahmen unproblematisch begonnen werden können.