Das Stahlwerk Esch-Schifflange wurde 1871 als Hüttenwerk (METZ-Hütte) mit mehreren, nacheinander in Betrieb genommenen Hochöfen gegründet.
Um 1913 wurde eine umfangreiche Modernisierung und Erweiterung des Werkes vorgenommen. Es entstand ein Stahlwerk im sogenannten „Thomasverfahren“ mit drei neuen Hochöfen und einem Drahtwalzwerk. Aus diesem Zeitraum stammen die heute noch erhaltenen ältesten Gebäudeteile auf dem Gelände.
Brücke über Gleise ins Erz wurde erbaut
Inbetriebnahme von fünf neuen 32 t – Konvertern
Abbruch des Hochofens 2, Bau des Hochofens A, Abbruch des Hochofens 5, Bau des Hochofens B
Weitere umfangreiche Erweiterungen wurden in den Jahren 1961-1964 vorgenommen. 1961 wurde im nordöstlichen Teil des Werksgeländes eine neue Walzstraße errichtet, 1962 erfolgte die Inbetriebnahme einer Stabstahl- und einer neuen Drahtstraße.
Geboren 29.09.1946 in Schifflange
Bereits sein Vater hat im Stahlwerk gearbeitet, als er 1961 seine Lehre als Elektriker startete. Ab 1980 engagierte er sich für die Gewerkschaft und war auch verantwortlich für die Verhandlungen während der Stahlkrise.
Besondere Erlebnisse: Technologische Fortschritte im Werk, z.B. 1976 Inbetriebnahme der neuen Elektroöfen und 1978 die Inbetriebnahme der neuen Konverter.
Wunsch für die Zukunft: Die Geschichte des Werks könnte in einem lebendigen Museum (z.B. im alten Pumpenhaus) dokumentiert werden. Eine Kombination mit einem Kulturzentrum für Schifflange wäre schön, Esch-sur-Alzette und Schifflange könnten besser zusammenwachsen.
Geboren 04.01.1944 in Schifflange während des Krieges
1961 begann er seine Lehre als Elektriker, auch sein Vater arbeitete als Meister in der Schlacke-Mühle. Er lernte vor allem früh jeden Bereich im Werk der Flüssigphase kennen. 1986 wurde er Verwalter des Elektromagazins, dies bereitete ihm besonders viel Freude mit Eigenverantwortlichkeiten.
Besondere Erlebnisse: An Tagen an denen es Lohn gab, ging er gerne nach Feierabend mit seinen Kollegen in eine Kneipe am Rand des Stahlwerks. Dort trank man nach harter Arbeit einen ein Bier und ein Korn.
Wunsch für die Zukunft: Eine rundum schöne Zeit haben viele Menschen im Stahlwerk erleben dürfen, die Geschichte des Stahlwerks und der einzigartigen Zusammenarbeit sollte daher lebendig in Erinnerung erhalten bleiben.
Geboren 04.01.1954 in Esch-sur-Alzette
1969 begann er seine Lehre, als sein Vater bereits als Beamter und sein Bruder als Ingenieur für das Stahlwerk arbeiteten.
Besondere Erlebnisse: Als am 11.11.1980 die erste Charge Stahl der neuen Produktionslinie gegossen wurde, kam fast zeitgleich seine Tochter zur Welt.
Wunsch für die Zukunft: Auf dem Gelände sollte Innovation auch nach wie vor mit Stahl zu tun haben können, so z.B. mit Forschungen und neuen Technologien. Auch Kleinbetriebe und Wohnen sollen den Standort „wiederbeleben“.
Geboren 04.04.1957 in Düdelingen.
1973 begann er seine Lehre als Elektriker im Stahlwerk.
Besondere Erlebnisse: Viele technische Fortschritte, besonders in Erinnerung geblieben ist die Inbetriebnahme der neuen Konverter 1976 sowie der Stranggussanlage 1980. Er hat fast nur positive Erinnerungen an seine Zeit im Stahlwerk. Er war bei der Schließung des Werks der letzte angestellte Elektriker.
Wunsch für die Zukunft: Einen großen Park für die Erinnerung an ein großartiges Werk der Südregion.
Geboren 25.01.1963 in Schifflange
1978 begann er seine Lehre als Schlosser. Als er in der Walzstraße eingesetzt wurde, hatte er einen schweren Unfall bei einer Verladeaktion heißer Stahlprodukte und musste über ein Jahr pausieren. Nach seiner Rückkehr arbeitete er im Versand bzw. bei der Verladung der Stahlprodukte auf LKW und die Bahn.
Besondere Erlebnisse: Auch im Versandbereich gab es technologische Erneuerungen und Fortschritte. So gab es einen magnetischen Kran, der die Arbeit wesentlich erleichterte.
Wunsch für die Zukunft: Ein großes Wohngebiet mit vielen Grünflächen und Parks.
Neue Stranggussanlagen wurden in den Jahren 1980-81 errichtet, 1987 erfolgte die Inbetriebnahme eines Pfannenofens.
Neue Stranggussanlagen wurden in den Jahren 1980-81 errichtet, 1987 erfolgte die Inbetriebnahme eines Pfannenofens.
Wegen einer vorübergehenden Absatzkrise wurde das Stahlwerk erst vorläufig stillgelegt, dann aber endgültig außer Betrieb genommen. Seit 2012/2013 wurde auf dem südlichen Teil des Werksgeländes mit dem Abbau von Teilen der Produktionsanlagen begonnen. Zu dieser Zeit wurde auch das von der Pont Neudorf aus über den oberen Weiher im „Schlassgoart“ verlaufende Hochgleis entfernt. Der Abriss der 1927 errichteten Pont Neudorf mit seiner markanten Stahl-Brückenkonstruktion für die Bahn wurde im Frühjahr 2017 durchgeführt.
Geboren 05.01.1063 in Schifflange
1985 begann er als Quereinsteiger im Werk als Maschinist. Schließlich wurde er Präsident der Personalvertretung und setzte sich vor allem für die Arbeiter ein.
Besondere Erlebnisse: Als die Schließung bekannt gegeben wurde, war kein Chef im Werk. Als viele Mitarbeiter in andere Werke versetzt werden mussten, führte er mit jedem Einzelnen ein Gespräch, um sich bei jedem für seine Arbeit zu bedanken.
Wunsch für die Zukunft: Das Werk und seine Menschen sollten durch ein Museum (z.B. in Kombination mit Gastronomie und Privatinvestitionen rund um den Wasserturm mit Pumpenhaus) in positiv in Erinnerung bleiben und hierüber auch ein Beitrag beider Gemeinden zur Südregion und zur Kooperation geleistet werden können. Freizeit und Kulturelemente können Teil der Lebendigkeit werden.
Das QuartierAlzette befindet sich auf dem Gebiet der beiden Gemeinden Esch-sur-Alzette (ca. 91 %) und Schifflange (9 %). Die „Minett-Metropole“ Esch-sur-Alzette, ist die zweitegrößte Stadt des Landes mit ca. 34.000 Einwohnern. Schifflange zählt hinsichtlich der Gemarkungsfläche zu den kleinsten Gemeinden des Landes, steht aber bzgl. der Bevölkerungszahl an neunter Stelle von insgesamt 102 Gemeinden. Mit einer Bevölkerungsdichte von 1.346 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Schifflange nach Luxemburg-Stadt und Esch-sur-Alzette die am drittdichtesten besiedelte Gemeinde Luxemburgs.
Die Entfernung des QuartierAlzettezum Stadtzentrum von Esch-sur-Alzette beträgt ca. 1.3 km Luftlinie, zum Zentrum der Gemeinde Schifflange ca. 1.2 km Luftlinie. Im Südwesten von Esch-sur-Alzette beginnt die französische Staatsgrenze, diese ist vom Plangebiet nur ca. 3.5 km Luftlinie entfernt.
Die Revitalisierung der ca. 60 ha umfassenden QuartierAlzettefür ein neues Stadtquartier an der Alzette sind daher als besondere Chance der „Innenentwicklung“ für beide Nachbarkommunen zu verstehen. Die Fläche sichert in dem geplanten Nutzungsmix das Wachstum beider Gemeinden für eine lange Zeit.
Geboren 25.01.1962 in Rümelingen
1977 begann er seine Lehre als Schlosser im Stahlwerk und wurde schließlich Obermeister der Mechanik.
Besondere Erlebnisse: Ein Unfall, bei dem geruchsneutrales Gas austrat und er dieses einatmete, zum Glück nur ohnmächtig wurde und einen guten Schutzengel hatte. Der Teamgeist im Werk, das „Miteinander“ war einzigartig.
Wunsch für die Zukunft: Ein neues Wohngebiet mit neuen Arbeitsplätzen und Kleinbetrieben könnten ein Teil des Neuen werden, auch im Zusammenhalt.
Viele Elemente und Strukturen des ehemaligen Stahlwerkes im QuartierAlzette sind noch vorhanden. Diese zum Teil erhaltenswerte Strukturen sollen in die städtebaulich-freiraumplanerische Neuordnung als wichtiges identitätsstiftendes Potential zur zukünftigen Profilierung des Standortes eine Rolle spielen.
1971 wurden die letzten Hochöfen stillgelegt und anschließend abgebaut, die Stilllegung des Thomasstahlwerkes erfolgte 1978.
Als letzte größere Baumaßnahme wurde 1994 im südlichen Teil des Werksgeländes ein Elektrostahlwerk in Betrieb genommen. Um das Jahr 2000 wurde der nordöstliche Teil der Gleisanlagen vor dem Drahtwalzwerk mit einer Überdachung versehen.
Das ehemalige Stahlwerk Esch-Schifflange steht für eine Neunutzung als QuartierAlzette bereit. Das Areal am Fuße des Lallenger Berg soll zukünftig zu einem lebendigen Stadtquartier an der Alzette werden. Im Rahmen einer Entwurfswerkstatt waren vier Entwurfsteams eingeladen, um die bestmögliche Lösung zu erarbeiten.
Quartier Alzette
c/o AGORA s.à r.l. & Cie
3, Avenue du Rock'n' Roll
L-4361 Esch-sur-Alzette
Luxembourg
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